Das mich Menschen als krank bezeichnen, ist bei Leibe nicht neu und ich habe mich damit abgefunden. Aber so langsam merke ich die Anzeichen dieser Krankheit selber.
Krankheitsbild: Riftitis Betarensis!
Ich habe mir vorgenommen die Symptome zu beschreiben um diese Krankheit in den Fokus der allgemeinen Öffentlichkeit zu stellen. Denn noch werden Riftitis-Erkrankte ausgeschlossen, totgeschwiegen und ignoriert. Doch es ist zu spät die Augen zu verschließen. Die Zeiten in denen die Betroffenen in dunklen Kellern vor ihren Monitoren sitzen und sich mit Youtube-Videos zumindest ein wenig Erleichterung ihres Schicksals verschaffen, müssen ein Ende haben!
Die Riftitis beginnt langsam und schleichend. Sie kann jeden treffen! Oft reicht schon ein Screenshot oder ein unaufmerksamer Blick auf einen Trailer, und die Übertragungswege enden nicht mit dem ausschalten des Übertragungsweges. Betroffene haben kaum Möglichkeiten nicht selbst zum Seuchenherd zu werden, ein Wort hier, ein Tipp da, unachtsam geführte Gespräche mit andern Infizierten im öffentlichen Raum, all das kann zur Verbreitung beitragen.
Das Leid der Betroffenen ist groß, ich spreche aus eigener Erfahrung. Es fängt mit Kleinigkeiten an, vielleicht ein Wortspiel, „riftig“ hört man sich zustimmen und ahnt noch nicht, dass es nun schon viel zu spät ist. Verkehrsschilder werden „riftungsweisend“ und der „Schurkenstaat ™“ in den Nachrichten, erzeugt Bilder von Ebenen bevölkert mit Assassinen, Barden, Scharfschützen und Saboteuren.
Anfangs kann man die Krankheit noch verschleiern, man hört mehr und mehr von Erkrankten, die sich selbst gewalttätig die Vorderzähne entfernen. So lassen sich zumindest die sprachlichen Auswirkungen vor der Umwelt verschleiern. Doch lang kann man die Krankheit nicht verbergen, auch für Freunde und Bekannte der Erkrankten wird dies schnell klar. Das Verhalten ändert sich, plötzlich mag der Betreffende auf Facebook Riftgemeinschaften und verfällt immer häufiger in religiöse Wahnvorstellungen in denen von Seelentausch und –wechsel die Rede ist.
Aber auch der Kranke bemerkt, mit fortschreitendem Krankheitsverlauf, eine drastische Veränderung, Nervosität, Anspannung und die tägliche Jagd nach Neuigkeiten prägen nun seinen Alltag. Schlaf ist nur noch Mittel zum Zweck um der Krankheit zu entfliehen. Schon morgens beginnt die Qual, ein und das gleiche Video auf dem Videoportal, kennt man schon jede Ecke, jede Kleinigkeit, so bleibt es doch der einzig Balsam für die geschundene Seele.
Noch ist die Zahl derer die den kleinen Metall-Pin mit einem verschnörkelten „R“ am Revers tragen, gering. Noch wird totgeschwiegen, verdrängt, vertuscht und vergessen. Doch lange wird es so nicht blieben können.
Es ist Zeit dieses Leid an die Öffentlichkeit zu bringen, es ist Zeit die Augen zu öffnen, Zeit den Mangel der Verschwiegenheit zu lüften, die Fesseln des Untergrunds abzustreifen und das Leben für die Betroffenen wieder lebenswert zu machen.
Ich habe einen Traum, einen Traum in dem Unterdrückung ein Ende hat, eine Welt in der Riftitis ein Teil der Gesellschaft ist! Ein Traum der Wirklichkeit werden kann, und dieser Traum hat einen Namen.
RELEASE!
Zitternd bedankt sich euer
Erzkanzler
P.S.: Wehe jemand kommt auf die Idee seine Gilde Schurkenstaat ™ zu nennen!
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